Houzzbesuch: Modernes Wohnen in Einklang mit der Natur
Dieses britische Ökohaus ist ein Wohntraum aus Holz und Beton – samt Schwimmteich, einer ruhigen Lage mitten im Wald und Sonnenkollektoren
Als Clare und Jonathan Potter im Südosten Englands ein Stück Land kauften, um dort ihr neues Zuhause zu errichten, war es ihnen besonders wichtig, ökologisch und nachhaltig zu bauen. Das Grundstück liegt inmitten eines sieben Hektar großen Waldes ganz in der Nähe des New Forest-Nationalparks. Ihr neues Niedrigenergiehaus aus Holz sollte aber nicht nur nachhaltig, sondern auch modern sein.
Auf einen Blick
Hier leben: Clare und Jonathan Potter
In: Near Minstead, New Forest, England
Größe: vier Schlafzimmer, drei Badezimmer plus Nebengebäude
Auf einen Blick
Hier leben: Clare und Jonathan Potter
In: Near Minstead, New Forest, England
Größe: vier Schlafzimmer, drei Badezimmer plus Nebengebäude
Tageslicht war ein wichtiger Aspekt des nachhaltigen Baukonzepts, da die Potters ihren Stromverbrauch so niedrig wie möglich halten wollen. „Im Sommer, wenn die Sonne durch die großen Fenster in den Küchen-, Ess- und Wohnbereich scheint, braucht man erst gegen halb zehn abends überhaupt das Licht anzuschalten“, so Bray. „Aber damit sich das Haus im Sommer nicht zu sehr aufheizt, haben wir Rollläden angebracht, die gleichzeitig als Blendschutz dienen.“
Sonnenkollektoren auf dem gesamten Grundstück minimieren den Energiebedarf des Hauses zusätzlich. „Im Sommer kommt das Paar so beinahe komplett ohne externe Stromversorgung aus“, erklärt Bray. „Sie können sogar Energie in das öffentliche Netz einspeisen, so sparsam ist das Haus.“ Doch damit nicht genug: Das Haus verfügt sogar über eine eigene Abwasseraufbereitungsanlage.
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Diese tragende Mittellängswand aus Beton reicht vom Erdgeschoss bis in den Keller. Sie fungiert als Wärmespeicher und gleicht Temperaturschwankungen aus, indem sie tagsüber Wärme aufnimmt und diese dann nachts über ein nach Norden ausgerichtetes Dachfenster wieder abgibt. Zusätzliche Isolierung bietet ein Erdhügel am nördlichen Grundstücksende. „Mit der Erde, die bei den Arbeiten anfiel, haben wir eine Böschung aufschütten lassen“, so Bray. „Normalerweise landet diese Erde auf der Mülldeponie, aber dafür war sie zu kostbar.“ Die Böschung schirmt das Grundstück zusätzlich gegen den Lärm der nahe gelegenen Straße ab.
Die Betonverschalung beim Bau der Längswand war aus Douglasie – daher die interessante Struktur im Beton. „Auch dieses Holz landet normalerweise auf der Deponie. Um unserem nachhaltigen Baukonzept gerecht zu werden, haben wir nach einer anderen Lösung gesucht“, so Bray. „Nach längerer Überlegung haben wir es schließlich für den Bau eines Carports verwendet.“
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Die Betonverschalung beim Bau der Längswand war aus Douglasie – daher die interessante Struktur im Beton. „Auch dieses Holz landet normalerweise auf der Deponie. Um unserem nachhaltigen Baukonzept gerecht zu werden, haben wir nach einer anderen Lösung gesucht“, so Bray. „Nach längerer Überlegung haben wir es schließlich für den Bau eines Carports verwendet.“
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„Die Aufteilung des offenen Küchen-, Ess- und Wohnbereichs musste sehr gut überlegt sein“, erinnert sich Bray. „Der Raum ist nicht besonders groß, aber es ist uns gelungen, fließende Übergänge zwischen den einzelnen Bereichen zu schaffen.“ Die Arbeitsflächen in der Küche sind vorgefertigte Betonelemente. Sie sorgen für einen geradlinigen, schlichten Look und sind eine subtile Anspielung auf die Längswand aus Beton. Heizung und Warmwasserversorgung erfolgen über eine Erdwärmepumpe.
Im Winter kommt dank des Kaminofens ein echtes Ski-Hüttengefühl auf. Und über Feuerholz-Nachschub müssen sich die Bewohner auch keine Gedanken machen – schließlich haben sie ihren eigenen Wald direkt vor der Haustür.
„Jonathan und Clare wollten von ihrem Schlafzimmer aus auf den Teich blicken können, was sich als ziemliche Herausforderung entpuppte“, erinnert sich Bray. Er integrierte daraufhin dieses drehbare Fenster mit Zinkverkleidung – jetzt könnten die beiden von hier aus sogar ihre Beine in den Teich baumeln lassen. Ansonsten ist der Raum relativ schlicht gehalten. Das Eichenparkett bildet einen wunderbar natürlichen Rahmen für den großartigen Ausblick.
Das weitere Schlafzimmer im Kellergeschoss wird über Oberlichter mit Tageslicht versorgt; dafür wurde an dieser Stelle eine Lücke in der Böschung gelassen. Die rückseitige Wand ist übrigens das untere Ende der zentralen, wärmespeichernden Längswand. Damit die schöne Holzmaserung, die sich im Beton abzeichnet, voll zur Geltung kommt, wurde der Rest des Zimmers relativ schlicht gehalten.
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Der Anblick des Hauses, das sich im Natur-Schwimmteich spiegelt, strahlt absolute Ruhe und Abgeschiedenheit aus. „Der Teich ist komplett chemiefrei“, so Bray. „Die einzige Technik, die hier zum Einsatz kommt, ist eine Pumpe, die Blätter herausfiltert.“
Für Terrasse und Fassade des Hauses verwendete Bray Ipe-Holz, das besonders hart und langlebig ist. Das Holz stammt aus zertifizierten Wäldern, so dass die Bewohner sicher sein können, dass es nach ökologischen Standards produziert wurde.