Wo der Mauerpfeffer wächst: Sedum, die Korallen des Festlands
Mit Sedum können Sie Lücken füllen und riesige Blütenteppiche zaubern. Ziehen Sie jetzt Stecklinge und erleben Sie ein blühendes Wunder!
Mauerpfeffer, Fette Henne oder Tripmadam: Die Gattung Sedum hat hunderte von Arten, und die Namen sind manchmal so bizarr wie die Formen. Doch vor allem ist Sedum eine genügsame, pflegeleichte Pflanze, die sich gerne dort ansiedelt, wo sonst nicht viel gedeiht, zum Beispiel an Rändern, in Ritzen und auf Dächern. Manche Arten faszinieren schon durch ihre ledrigen, grünen oder roten Blätter, andere sorgen für großflächige Teppiche aus Blüten. Wir bringen Licht in die verwirrende Vielfalt der Arten und Sorten und verraten einen Trick, mit dem sich Sedum noch leichter vermehren lässt.
Sedum gibt es in vielen Formen. Unter den niedrig wachsenden Arten unterscheiden sich diejenigen mit stift- oder nadelförmigen Blättern (wie die heimischen Arten) von denen mit breiten, oft rosettenartig stehenden Blättern (in der Regel Gartenzüchtungen von Arten, deren Heimat weiter südlich oder östlich liegt).
Soll es gelb blühen, ist die Auswahl groß. Sehr ausbreitungs- und blühfreudig ist der Scharfe Mauerpfeffer (Sedum acre), der hier zeigt, wie schnell und unaufwendig sich mit ihm eine Blütenoase schaffen lässt: Zwischen die Lücken einiger Bruchplatten aus dem Steinhandel gepflanzt, erobert er sich schnell das Terrain. Zurückhaltender im Wuchs und feingliedriger in der Form ist der Milde Mauerpfeffer (Sedum sexangulare). Beide brauchen einen sonnigen Platz – anders als die Gold-Fetthenne (Sedum floriferum ‘Weihenstephaner Gold’), eine Züchtung, die auch mit Halbschatten zurechtkommt.
Blüten in Rottönen finden sich bei den niedrigen Sedum-Züchtungen nicht ganz so häufig. Beliebt ist vor allem eine unempfindliche, aus dem Kaukasus stammende Art, die in Gärtnereien immer noch Sedum spurium heißt (botanisch Phedimus spurius) und Sorten wie ‘Fuldaglut’ oder ‘Schorbuser Blut’ hervorgebracht hat. Sie verbreitet sich allerdings manchmal auch über den Garten hinaus und hat dann das Zeug dazu, heimische Arten zu verdrängen. Aus Naturschutzsicht schonendere Alternativen sind Sedum ewersii, die im Herbst blühende Sedum sieboldii und Sedum cauticola (die Art wächst niedrig, einige Sorten werden höher).
Sollen es weiße Blüten sein, greifen Sie am besten zu Sedum album. Die Sorte ‘Coral Carpet’ sorgt im Winter für Aufsehen, wenn sich ihre Blätter rot färben.
Sollen es weiße Blüten sein, greifen Sie am besten zu Sedum album. Die Sorte ‘Coral Carpet’ sorgt im Winter für Aufsehen, wenn sich ihre Blätter rot färben.
Häufiger sind rote Blütenfarben bei den hochwüchsigen Sedum-Arten, die um die 40 Zentimeter erreichen und eher ins Staudenbeet passen. Am bekanntesten sind Sedum telephium und Sedum spectabile, in Umlauf sind auch einige Hybriden. Abgesehen von der Wuchshöhe haben sie ähnliche Eigenschaften wie ihre niedrigen Verwandten und eignen sich deshalb gut für trockene, sonnige Stellen, zum Beispiel in der Nähe von Steinen oder Kiesflächen.
In ihrem optischen Erscheinungsbild kommen die hohen Fetthennen aufgeräumt und kräftig daher. Sie sind deshalb optimale Strukturgeber und spielen gerne den Gegenpart zu Pflanzen mit etwas „verwunscheneren“ Formen, zum Beispiel Gräsern. Bewährt haben sich die Telephium-Hybriden ‘Herbstfreude’ und ‘Matrona’, auch die weiß blühende Sorte ‘Iceberg’ ist zu empfehlen.
Es gibt auch Züchtungen, die sich zwischen den niedrigen und den hohen Fetthennen bewegen und etwa 20 Zentimeter Wuchshöhe erreichen, vor allem die Sorten der bereits erwähnten Art Sedum cauticola (zum Beispiel ‘Bertram Anderson’), aber auch die Hybride ‘Red Cauli’, die vielleicht das knalligste Rot aller Fetthennen zu bieten hat.
In ihrem optischen Erscheinungsbild kommen die hohen Fetthennen aufgeräumt und kräftig daher. Sie sind deshalb optimale Strukturgeber und spielen gerne den Gegenpart zu Pflanzen mit etwas „verwunscheneren“ Formen, zum Beispiel Gräsern. Bewährt haben sich die Telephium-Hybriden ‘Herbstfreude’ und ‘Matrona’, auch die weiß blühende Sorte ‘Iceberg’ ist zu empfehlen.
Es gibt auch Züchtungen, die sich zwischen den niedrigen und den hohen Fetthennen bewegen und etwa 20 Zentimeter Wuchshöhe erreichen, vor allem die Sorten der bereits erwähnten Art Sedum cauticola (zum Beispiel ‘Bertram Anderson’), aber auch die Hybride ‘Red Cauli’, die vielleicht das knalligste Rot aller Fetthennen zu bieten hat.
Bei Fetthennen gibt es große Unterschiede, was Blatt- und Blütenfarbe betrifft. Nicht nur die Sorten machen die Unterschiede, auch die Jahreszeit und der Standort können sich auf die Färbung auswirken. Umso wichtiger ist es, die Etiketten zu studieren, in der Gärtnerei nachzufragen oder sich vorher über die Eigenschaften der Sorte zu informieren.
Sedum pflanzen und vermehren
Wo Sedum seine Glanzrolle spielt – wie hier als Borte am Beetrand – wird es oft in rauen Mengen benötigt. Hier kommt uns eine Eigenschaft entgegen, die viele Dickblättler (so heißt die Pflanzenfamilie) haben: Sie bilden gerne Ausläufer, wurzeln leicht und lassen sich wunderbar über Stecklinge vermehren. Bei den nadelförmigen Fetthennen reicht es meistens aus, einzelne der fleischigen Blätter abzubrechen, antrocknen zu lassen und dann auszustreuen: Wo sie liegen, wurzeln sie sich von alleine ein. Bei den Arten mit breiteren Blättern sollten die oberen Hälften einzelner Triebe in die Erde gesteckt werden. Auf diese Weise lassen sich die Pflanzen direkt dort platzieren, wo sie wachsen sollen.
Wo Sedum seine Glanzrolle spielt – wie hier als Borte am Beetrand – wird es oft in rauen Mengen benötigt. Hier kommt uns eine Eigenschaft entgegen, die viele Dickblättler (so heißt die Pflanzenfamilie) haben: Sie bilden gerne Ausläufer, wurzeln leicht und lassen sich wunderbar über Stecklinge vermehren. Bei den nadelförmigen Fetthennen reicht es meistens aus, einzelne der fleischigen Blätter abzubrechen, antrocknen zu lassen und dann auszustreuen: Wo sie liegen, wurzeln sie sich von alleine ein. Bei den Arten mit breiteren Blättern sollten die oberen Hälften einzelner Triebe in die Erde gesteckt werden. Auf diese Weise lassen sich die Pflanzen direkt dort platzieren, wo sie wachsen sollen.
Noch schneller geht die Bewurzelung mit einer ganz natürlichen Hormonbehandlung: dem Weidenwasser. Dazu schneiden Sie junge Weidenzweige in kleine Stücke, bedecken sie in einem Gefäß mit Wasser und lassen sie über Nacht darin ziehen. Die Flüssigkeit ist dann mit Hormonen gesättigt, und wenn Sie die Fetthennen-Blätter oder -Triebe darin eintauchen und sie damit angießen, beschleunigt sich das Anwurzeln erheblich.
Ganze Mini-Landschaften lassen sich mit verschiedenen Sedum-Arten anlegen. Hier sehen wir die Fetthenne in Gesellschaft rosettenartiger Hauswurzen (Sempervivum), mit denen sie sich besonders gut vertragen – die Kombination hat sich für Dachbegrünungen und Steingärten bewährt.
Auch als Kübel- oder Zimmerpflanze eignet sich die Fetthenne. Die meisten Arten können sogar direkt dort überwintern. Das macht Sedum zu einer guten Wahl für Terrasse und Balkon – umso mehr, weil die Pflanze in ihren Blättern so viel Wasser speichert, dass sie auch längere Abwesenheiten übersteht.
Mehr Pflanzenporträts sowie Tipps und Ideen rund um Garten und Pflanzen im Magazin von Houzz>>>
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Eine der vielen Arten, die Tripmadam (Sedum reflexum) ist sogar essbar. Sie enthält viel Vitamin C, schmeckt leicht säuerlich und lässt sich für Salate oder Soßen verwenden. Mit anderen Sedum-Arten sollte man das nicht versuchen, einige sind schwach giftig.